Vom Hauptbahnhof zum KulturBahnhof – Keimzelle eines neuen Kulturquartiers
Der KulturBahnhof gilt als gelungene Konversionsmaßnahme, war Teil der EXPO 2000 und schickt sich an, Keimzelle eines neuen Kulturquartiers zu werden.
Mit der Eröffnung des ICE-Bahnhofs Kassel-Wilhelmshöhe Anfang der 1990er Jahre verlor der Hauptbahnhof seine Bedeutung als Fernverkehrsstation. Kasseler Kulturbetriebe, das städtische Kulturamt und die Deutsche Bahn bildeten die Initiative zur Einrichtung des KulturBahnhofs und investierten in die Sanierung mehrere Millionen D-Mark. Die Eröffnung fand Ende 1995 statt.
Der Stahl-Glas-Bau am Querbahnsteig, die Transparenz der ehemaligen Schalterhalle, die Metamorphose des Südflügels zur Ausstellungshalle, das Restaurant Gleis 1, die Caricatura Galerie und der Umbau der BALi Kinos sind Paradebeispiele für die gelungene Integration moderner Binnenarchitektur in einen spätklassizistisch dominierten Gebäudekomplex.
Vom Hauptbahnhof zum KulturBahnhof – eine beispielgebende Konversionsmaßnahme, die als weltweites Projekt der EXPO 2000 anerkannt wurde.
KulturBahnhof Kassel e.V.
Der gemeinnützige Verein KulturBahnhof Kassel e.V. ist die Interessenvertretung des KulturBahnhofs und der dort angesiedelten Initiativen und Institutionen. Vor allem mit der Durchführung von kulturellen Veranstaltungen setzt er sich für die stete Weiterentwicklung des Standorts ein.
2024
Die Skulptur „Resonance“ wurde am 4. Dezember 2024 im KulturBahnhof Kassel enthüllt. Leunora Salihu (*1977 in Prishtina) hatte das Werk eigens für diesen Ort geschaffen: ein Turm aus gestapelten, würfelförmigen Modulen, eine technoid wirkende Skulptur, die an die Lautsprecheranlage einer Rockband erinnert.
2023

Ab Juni 2023 konnte der ehemalige Info-Point des NVV für das neue 49-Euro-Deutschlandticket unter dem Namen „KUBATUR“ auch für Ausstellungen genutzt werden – ein Gemeinschaftsprojekt von KulturBahnhof Kassel e.V. und dem NVV.
2021

Für das Tubestage-Festival wurde 2021 auf einem stillgelegten Bahnsteig gegenüber den aktiven Bahnsteigen ein atmosphärisch einmaliger Ort geschaffen: Überdacht und doch Open-Air. Mit dem Freiluft-Areal waren die Hygienemaßnahmen auch unter COVID-Bedingungen gut durchführbar.
2020

Durch die Corona-Krise war nicht nur der KulturBahnhof, sondern waren alle Künstler*Innen Kassels in ihrer Existenz bedroht. Im Frühjahr 2020 hieß es deshalb: „Ohne Kultur isses für’n Arsch! Hamstert Klopapier für die Unterstützung der freien Kulturszene in Kassel!“.
Für 50 € gab es ein Blatt hochwertiges Klopapier, von Hand bestempelt mit einer Zeichnung es Kasseler Karikaturisten Gerhard Glück, mehrfacher Träger des Deutschen Karikaturenpreises.
Die Spendengelder aus der Kampagne (54.000 Euro) konnten Ende August 2020 an Kasseler Künstler*innen ausgezahlt werden.
Das große für den Sommer 2020 geplante KulturBahnhof-Fest zum 25jährigen Bestehen musste wegen der COVID-19-Pandemie verschoben werden.
2019

Wir trauern um unseren Freund und Kollegen Frank Thöner, der nach kurzer, schwerer Krankheit in der Nacht vom 3. auf den 4. Dezember 2019 im Alter von 59 Jahren gestorben ist.
Frank Thöner hat 40 Jahre lang das kulturelle Leben der Stadt Kassel mitgeprägt und aus seiner Hingabe und Leidenschaft seinen Beruf gemacht.
Er war Gründungsmitglied des Filmladen Kassel, der 1981 seinen Spielbetrieb aufnahm.
1982 initiierte er das Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest und war seitdem dem Festival als Mitarbeiter und Ratgeber eng verbunden. 1991 legte er den Grundstein für das Kasseler Open-Air Kino. 1995 gründete er – zusammen mit vier anderen Kinobegeisterten – die BALi Kino GmbH, die neben den zwei Sälen im KulturBahnhof, seit 2001 auch das Gloria Kino in Kassel betreibt.
Er gehörte auch zu den Ideengebern und Initiatoren bei der Umwidmung des Kasseler Hauptbahnhofs zum KulturBahnhof. Seit 1995 war er der Motor und das bekannte Gesicht dieser Kasseler Kultureinrichtung.
2015
Das war ein Fest! Der KulturBahnhof Kassel wurde im Herbst 2015 20 Jahre alt und das musste gebührend gefeiert werden. Ein Team aus ansässigen Kreativen hat während der Veranstaltung einen Film produziert, der nicht nur Impressionen vom Fest zeigt, sondern vor allem die Protagonisten im KulturBahnhof vorstellt. Alle Initiativen und Einrichtungen des KulturBahnhofs hatten zum Fest am 26.9.2015 gemeinsam ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Auch im Film zu sehen ist das Theater Transe Express aus Frankreich sowie das große Abschlussfeuerwerk.
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Am 9. Dezember 2015 wurde die Installation „Das Gedächtnis der Gleise“ des Kasseler Künstlers Horst Hoheisel am Gleis 13 eingeweiht. Von Hoheisel stammt auch das Erinnerungsobjekt „Denk-Stein-Sammlung“ (Querbahnsteig in Höhe Gleis 3). Beide widmen sich dem Gedenken an die Deportation jüdischer Bürger während der Nazi-Herrschaft.
2014

2014 startet ein kleines Team von Filmbegeisterten ein neues Filmfestival im Interim der Nachrichtenmeisterei – das Randfilmfest wird geboren. An drei Festivaltagen mit drei Filmen und einem prallen Programm aus Musik, Tanz, Literatur, Musical und Theater legten sie den Grundstein für abseitigste Filmfestival Deutschlands welches 2023 seine 10. Ausgabe feierte.
2013

Der denkmalgeschützte Südflügel des Kasseler Kulturbahnhofs konnte nach Umbau und grundlegender Sanierung seiner neuen Nutzung übergeben werden. Bereits in der Vergangenheit waren die Räume als Ausstellungsflächen der documenta oder der freien Kunstszene begehrt. Nach der Sanierung verfügen die Räume nun über moderne Sanitäranlagen, eine deutlich verbesserte Akustik, hochwertigen technischen Standard und flexible Raumangebote von Workshops für kleine Gruppen bis hin zu großen Konferenzen.
2011
Der Verein Klang Keller e.V. bietet seit 2011 ein festes Workshopangebot zu Themen wie Digital & Gaming, Graffiti & Upcycling oder Rap & Poetry in den Vereinsräumen am Kulturbahnhof an. Jugendliche zwischen 12 und 21 Jahren können regelmäßig und kostenlos an den Workshops teilnehmen. Der Verein erhält Unterstützung von anderen Organisationen und Institutionen, wie z.B. der WELL being Stiftung, dem Förderverein „Zahnärzte und Patienten helfen Kindern in Not e.V.“ und der Stadt Kassel.
2009

2009 wurde der Bahnhofsplatz vor dem KulturBahnhof in Rainer-Dierichs-Platz umbenannt. Der ehemalige Verleger der Hessischen Allgemeinen Rainer Dierichs war einer der größten Mäzene in Kassel und der Region. Er förderte insbesondere Kunst und Kultur.
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Das Spohr Museum war von 2009 bis 2023 im KulturBahnhof zuhause.
2005

10 Jahre KulturBahnhof wurde 2005 mit einem Fest gefeiert.
2003

Die Nachrichtenmeisterei GbR wurde 2003 in den Räumen der alten Nachrichtenmeisterei der DB gegründet. Die KFNM – Kulturfläche der NACHRICHTENMEISTEREI – bietet temporären Raum für Kunstausstellungen, Live‐Performances, Lesungen, Tagungen, Workshops.
2001

Die „Crème de la Crème“ der internationalen Artistenszene traf sich zwischen 1999 und 2001 bei den Traumtänzerfestivals im Kasseler Kulturbahnhof. Der WDR produzierte das Festival für die ARD als TV-Format.
2000

Der KulturBahnhof Kassel wurde als „beispielgebende Konversionsmaßnahme“ offizieller Teil der EXPO 2000.
1997

Der gemeinnützige Verein KulturBahnhof Kassel e.V. wurde als Interessenvertretung des KulturBahnhofs und der dort angesiedelten Initiativen und Institutionen zwei Jahre nach dessen Eröffnung gegründet.
Vor allem mit der Durchführung von kulturellen Veranstaltungen soll sich der gemeinnützige Verein für die stete Weiterentwicklung des Standorts einsetzen.
1995

Verschiedene Kasseler Kulturinitiativen, das städtische Kulturamt und die Deutsche Bahn bildeten 1995 die Initiative zur Einrichtung des KulturBahnhofs und investierten in die Sanierung mehrere Millionen D-Mark.
Die Metamorphose des Südflügels zur Ausstellungshalle, sind Paradebeispiele für die gelungene Integration moderner Binnenarchitektur in einen spätklassizistisch dominierten Gebäudekomplex.
Mit zu den ersten Mietern im KulturBahnhof gehörten das Restaurant Gleis 1, die Caricatura Galerie, die BALi Kinos, das Kasseler Architekturzentrum KAZimKuBa und der studentisch organisierte Ausstellungsraum der Kunsthochschule „Stellwerk“.

Die 25 Meter hohe Skulptur „Man walking to the sky“ des US‐amerikanischen Künstlers Jonathan Borofsky schmückt den Rainer-Dierichs-Platz vor dem KulturBahnhof seit 1995.
1992

Bereits 1992 zog das Medienprojektzentrum Offener Kanal in seine Räume im Bahnhof ein.
1991
Mit der Eröffnung des ICE-Bahnhofs Kassel-Wilhelmshöhe Anfang der 1990er Jahre verlor der Hauptbahnhof seine Bedeutung als Fernverkehrsstation.
1990
Erinnerungsobjekt „Denk-Stein-Sammlung“ (Querbahnsteig in Höhe Gleis 3) von Horst Hoheisel.
1952 – 1960
Neubau und teilweise Wiederaufbau des Hauptbahnhof Kassel
1943
Weitgehende Zerstörung des Hauptbahnhofs im 2. Weltkrieg.
1851 – 1856
Bau des Hauptbahnhof Kassel nach Plänen des kurhessischen Oberbaumeisters Gottlob Engelhard. Monument des Spätklassizismus, das größte Bahnhofsprojekt seiner Zeit.